Ohren massieren gegen Diabetes?

27. Juli 2024

Es ist unglaublich, aber wahr! Eine Massage deines Ohres kann dir bei Diabetes helfen!

Ich denke, jeder kennt den Effekt einer wohltuenden Rücken- oder Nackenmassage, aber vielleicht hast du selbst schon einmal bemerkt, wie entspannend es sein kann, wenn du dir das Ohr oder das Ohrläppchen massierst. Das kann dich in kürzester Zeit in tranceähnliche Zustände katapultieren.

Welcher Mechanismus dahintersteckt, wie und wieso dieser dir bei Diabetes helfen kann, kläre ich in diesem Beitrag auf.

... Entspannung durch Ohrmassage

Durch die Massage deines Ohres wird der Vagusnerv stimuliert. Der Vagusnerv ist der längste Nerv des autonomen Nervensystems und spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung vieler Körperfunktionen, einschließlich deiner Herzfrequenz, der Verdauung und dem Immunsystem. Die Stimulation des Vagusnervs kann somit immense positive Effekte auf die körperliche und geistige Gesundheit haben.

Aber wie sorgt die Massage deines Ohres nun für Entspannung?

Wie bereits erwähnt, kann eine Ohrmassage den Vagusnerv stimulieren. Dadurch wird der Parasympathikus aktiviert. Das ist der Teil des Nervensystems, der für die Entspannung zuständig ist.

Da du nicht zeitgleich angespannt und entspannt sein kannst, reduzierst du so relativ schnell dein Stresslevel.

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Und was hat eine Ohrmassage mit Diabetes zu tun?

Leider führt Stress zu erhöhten Blutzuckerwerten durch die Ausschüttung von Stresshormonen, welche die Insulinsensitivität der Zellen herabsetzen können. Eine Insulinresistenz ist eine der Hauptursachen für Diabetes mellitus Typ 2. Der Körper kann dabei nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren. Dies führt zu erhöhten Blutzuckerspiegeln.

Glücklicherweise funktioniert das Prinzip andersherum aber ähnlich!

Deshalb kann die Ohrmassage bei Diabetes Typ 2 helfen:

  • Verbesserte Insulinempfindlichkeit: Studien haben gezeigt, dass die Stimulation des Vagusnervs die Insulinempfindlichkeit verbessern kann.
  • Reduktion von Entzündungen: Entzündungen (die du häufig gar nicht bemerkst) spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung von Diabetes Typ 2. Durch die Stimulation des Vagusnervs und die daraus resultierende Entspannung können Entzündungen minimiert werden. Weniger Entzündungen bedeuten oft auch eine bessere Funktion des Insulins.
  • Regulation der Glukoseproduktion in der Leber: Der Vagusnerv beeinflusst auch die Funktion der Leber, ein zentrales Organ im Glukosehaushalt, indem er die Neubildung von Glukose (also Zucker) in der Leber regulieren kann. Bei einer Überproduktion von Glukose durch die Leber steigt der Blutzuckerspiegel. Durch die Stimulation des Vagusnervs kann diese übermäßige Glukoseproduktion gehemmt werden. Dies bedeutet niedrigere Blutzuckerwerte. Umgekehrt bedeutet dies, dass durch Stress mehr Zucker von der Leber ins Blut abgegeben wird. Du hast also schon allein durch Stress höhere Blutzuckerwerte, ganz unabhängig davon, was du gegessen hast. 
  • Verbesserte Magen-Darm-Funktion: Der Vagusnerv ist auch für die Regulierung der Magen-Darm-Funktion verantwortlich. Eine verbesserte Verdauungsfunktion durch die Stimulation des Vagusnervs kann dazu beitragen, dass dein Körper Zucker effizienter verarbeitet und die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten besser kontrolliert. 
  • Einfluss auf das Essverhalten und den Appetit: Durch die Stimulation des Vagusnervs können Sättigungssignale verstärkt werden, was zu einem besseren Essverhalten führen und Heißhungerattacken vorbeugen kann. Ich glaube, das kennen wir alle, dass wir in stressigen Situationen eher zu Schokolade & Co. greifen als wenn wir entspannt sind.
  • Bessere Schlafqualität: Die Stimulation des Vagusnervs kann zu einem tieferen und erholsameren Schlaf beitragen (probier´s doch direkt heute Abend mal aus ;))

Die Stimulation des Vagusnervs kann bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 also eine Vielzahl positiver Effekte haben. Ich habe hier nicht annähernd alle aufgezählt, aber ich denke, du hast einen guten Überblick erhalten. Leg am besten direkt los, noch während du diesen Beitrag liest 🙂

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Wie führt man eine Ohrmassage richtig durch?

Hierbei gibt es nicht wirklich ein richtig oder falsch. Grob gesagt: Alles, was sich für dich gut und entspannend anfühlt, ist richtig 🙂 

Dennoch gebe ich dir gern einige Anwendungshinweise: 

  • Finde einen bequemen Sitzplatz: Setze dich an einen ruhigen Ort, wo du dich entspannen kannst.
  • Tiefe Bauchatmung: Nimm ein paar tiefe Atemzüge, um dich zu entspannen und deinen Geist zu beruhigen.
  • Verwende sanften Druck: Beginne mit leichtem Druck und erhöhe ihn allmählich, während du den Bereich massierst. Die Massage sollte angenehm sein und keine Schmerzen verursachen.
  • Achte auf deine Reaktionen: Höre auf deinen Körper und passe den Druck und die Dauer der Massage entsprechend an.


Folgende Teile des Ohres kannst du massieren:

  • Ohrläppchen: Halte dein Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger und massiere es sanft mit kreisenden Bewegungen. Beginne mit leichtem Druck und erhöhe ihn allmählich nach Bedarf. Du kannst das Ohrläppchen auch mal ein wenig vom Ohr weg ziehen. 
  • Ohrmuschel: Massiere sanft die Ohrmuschel, insbesondere den Bereich der inneren Concha (die Vertiefung in der Mitte des Ohrs). Verwende deinen Daumen und Zeigefinger, um kleine, kreisende Bewegungen auszuführen. 
  • Tragus: Der Tragus ist der kleine Vorsprung vor dem Gehörgang. Drücke und massiere diesen Bereich sanft mit deinem Zeigefinger oder Daumen.
  • Antihelix: Die Antihelix ist die innere Falte der Ohrmuschel. Massiere diesen Bereich sanft mit Daumen und Zeigefinger.

Ich liebe diese Methode, weil sie einfach, effektiv aber vor allem schnell wirkt. Du kannst sie immer und jederzeit anweden (zu oft geht hier schon fast gar nicht ;)) und tust dir einfach insgesamt richtig gut.

Zur Stabilisierung deiner Blutzuckerwerte solltest du diesen Aspekt nicht außer Acht lassen und dich von der EInfachheit sowie Wirksamkeit dieser Methode überzeugern lassen. 

Körper, Geist und Seele werden davon profitieren. Probier´s gerne aus und teile deine Erfahrungen mit mir. Ich kanns kaum erwarten 🙂 

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